Samstag, 17. Januar 2009

Dürre 2008 im Irak

2008 war ein schlechtes Jahr für die irakische Landwirtschaft. Eine Dürreperiode verschaffte dem Land eine Getreideeinbuße von ca. 45 Prozent, im kurdischen Gebiet angeblich sogar 80 Prozent.

Im Winter und Frühjahr gab es wenig Niederschlag, so dass es schon die Saat schwer hatte, aufzugehen. Im Sommer tobten Sandstürme und eine Hitzewelle kam über das Land. Viele Flüsse führten kaum noch Wasser. Dazu tragen auch Staudämme der Nachbarländer Türkei, Iran und Syrien bei.

In der Folge muss der Staat viel Geld für Lebensmittelsubventionen ausgeben. Die Bauern bleiben keine Bauern, sondern verdienen ihren Lebensunterhalt mit anderen Aufgaben, z.B. als Sicherheitskraft.

Gefunden in der taz. Und in der NZZ.

Freitag, 9. Januar 2009

Wassermangel in Israel

Wasser ist in und um Israel ein kostbares Gut. Es gibt nicht mehr sehr viel davon. Die Flüsse sind verschmutzt und vermüllt. Der Jordan wird zu 90% von Israel und Jordanien angezapft. Der See Genezareth und das Tote Meer schrumpfen.

Doch während die Palästinenser bereits den Mangel erfahren, bleibt der private Wasserverbrauch der Israelis auf europäischem Niveau. Der Wasserverbrauch muss gesenkt werden. Ziel ist es, die Verbrauch durch die Landwirtschaft von 50% auf 25% zu bringen.

Darüber hinaus sollen es Meerwasser-Entsalzungsanlagen richten. Und ein Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer. Der soll Wasser und Energie (erzeugt durch ein Kraftwerk) liefern. Umweltschützer befürchten ökologische Schäden für beide Gewässer - dem Abfluss des Wasser aus dem an Korallenriffen reichen Roten Meer und dem Aufeinandertreffen von sulfatreichen Golfwasser mit kaliumreichen Tote-Meer-Wasser. Sulfat und Kalium ergeben Gips. Doch die Planungen gehen weiter...

Gefunden auf Welt-Online. Mehr Infos im Artikel von Michael Mirsch.

Wasserwirtschaft will im Ausland expandieren

Die Gemeinschaftsinitiative der Wasserwirtschaft und des Bundes, "German Water Partnership", will als zentrale Kontaktstelle für Anfragen aus dem Ausland der Wasserwirtschaft zur Expansion im Ausland verhelfen. Die beteiligten Firmen erhoffen sich einen erheblichen Anteil am "internationalen Zukunftsmarkt" - immerhin liegt Deutschland in dieser Export-Branche weltweit schon auf Platz 2 hinter den USA. (Pressemitteilung Bundesumweltministerium).

Ein Beispiel ist die Berlinwasser International, eine Tochter der Berlinwasser Holding, zu der auch die Berliner Wasserbetriebe gehören. Zusammen mit einem Saudi-arabischen Unternehmen will es Branchenführer im Mittleren Osten und Nordafrika werden und sieht einen Investitionsbedarf von 120 US-Dollar in den nächsten zehn Jahren. Dabei gilt die Region als eine der trockensten der Welt. Wasser ist dort eine besonders knappe und damit begehrte Resource.

Kritiker sehen in der Öffnung des Wassermarktes für private Unternehmen in dieser Region eine Gefahr für die Bevölkerung durch Preissteigerung.

Gefunden in der Islamischen Zeitung.

Samstag, 3. Januar 2009

Mehr EU-Finanzhilfe an Palästinenser

In Palästina hat es 2008 nur halb so viel Regen gegeben wie erwartet. Daher sind teilweise 70% und mehr der Felder zerstört. Daher stockt die EU ihre humanitäer Finanzhilfe an die Palästinenser um 2% auf gut 65 Millionen Euro auf.

Mit dem Geld sollen unter anderem Wassertanks und Zisternen zum Speichern von Regenwasser gebaut werden. Zudem ist der Einsatz mobiler Wasserwagen geplant, durch welche die Bewohner regelmäßig mit Wasser versorgt werden sollen.


Gefunden auf Israelnetz.com (inkl. Zitat oben)

Dienstag, 30. Dezember 2008

Anbaugebiete in Drittländer gegen Wassermangel

Wie die NGO Grain berichtet (via Islamische Zeitung), erwerben immer mehr Länder (und Privatunternehmen) Anbauflächen in Drittländern, um "ihre Menschen zu einem guten Preis und mit anhaltender Sicherheit zu ernähren". Dies betrifft insbesondere Länder der arabischen Halbinsel wie Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Wo soll angebaut werden:

Der Trend zur Auslagerung der Lebensmittelproduktion wurde bei einem Treffen des Golfkooperationsrates (GCC) angesprochen. Hier wurde die Idee einer „kollektiven Strategie der Auslagerung der Lebensmittelproduktion“ formuliert. Namentlich solle dies benachbarte muslimische Länder wie ­Pakistan oder den Sudan betreffen, wo die VAE und Saudi-Arabien rund 1.400.000 Hektar Land besitzen. Aber auch Länder in Südostasien, die Türkei, Kasachstan, Kambodscha, die Philip­pinen, Uganda, die Ukraine, Georgien und Brasilien sind „ins Visier“ der Golfstaaten geraten.


Was passiert, wenn der Trend anhält? Die Studie dazu:

Die umfassende Privatisierung der Lebensmittelproduktion führt zur Privatisierung der Förderung und Verteilung von Wasser, einer Ware, deren Nachfrage niemals nachlassen wird ...


So geht es dann nicht nur um Anbauflächen, sondern auch um Wasser, ein noch essentielleres Gut.

Und schließlich:

Was geschieht auf lange Sicht, wenn die Kontrolle über die Anbauflächen eines Landes fremden Staaten oder Investoren übertragen wird?

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Jetzt und mit aller Macht und Utopie oder nie

Ein interessanter Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die fehlschlagenden Anstrengungen, sich gegen den Klimawandel zu stemmen. Mike Davis sieht die Städte als Schlüssel zum Kampf gegen den Klimawandel:

Für die Zukunft unserer Enkel ist nahezu jedes Szenario denkbar, vom kompletten Zusammenbruch der Zivilisation bis hin zu einem neuen goldenen Zeitalter der Fusionsenergie. Wir können jedoch sicher sein, dass die Städte zum Ground Zero dieser Entwicklung werden.


Er fordert den Vorrang des allgemeinen Wohlstands gegenüber privatem Reichtum und folgert

Im wahren Leben, jenseits der simplifizierten Szenarien des IPCC, bedeutet das die Teilnahme am Kampf für eine demokratische Kontrolle über städtische Räume, Kapitalflüsse, Ressourcen und Massenproduktionsmittel. Einzig durch eine Rückkehr zu einer explizit utopischen Denkweise können wir uns Klarheit über die Mindestvoraussetzungen für den Erhalt humanitärer Solidarität angesichts des Zusammenspiels der unterschiedlichen planetaren Krisen verschaffen.


Ich meine: ein Utopist. Das wird nicht passieren, so wünschenswert es auch wäre. In der aktuellen Krise sind mögliche Protagonisten für dieses Szenario wie z.B. Attac recht still geworden und haben damit an Einfluss verloren.

Freitag, 19. Dezember 2008

Klimaflüchtlinge: Dürre in Kenia

BR-Online berichtet über Klimaflüchtlinge. Ein Beispiel ist Kenia, wo es immer häufiger zu Dürren kommt. 2005/2006 gab es sogar gewaltsame Auseinandersetzungen um das kostbare Nass. Die Einwohner flüchten an die Küste oder in das Zentrum des Landes.