Dienstag, 30. Dezember 2008

Anbaugebiete in Drittländer gegen Wassermangel

Wie die NGO Grain berichtet (via Islamische Zeitung), erwerben immer mehr Länder (und Privatunternehmen) Anbauflächen in Drittländern, um "ihre Menschen zu einem guten Preis und mit anhaltender Sicherheit zu ernähren". Dies betrifft insbesondere Länder der arabischen Halbinsel wie Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Wo soll angebaut werden:

Der Trend zur Auslagerung der Lebensmittelproduktion wurde bei einem Treffen des Golfkooperationsrates (GCC) angesprochen. Hier wurde die Idee einer „kollektiven Strategie der Auslagerung der Lebensmittelproduktion“ formuliert. Namentlich solle dies benachbarte muslimische Länder wie ­Pakistan oder den Sudan betreffen, wo die VAE und Saudi-Arabien rund 1.400.000 Hektar Land besitzen. Aber auch Länder in Südostasien, die Türkei, Kasachstan, Kambodscha, die Philip­pinen, Uganda, die Ukraine, Georgien und Brasilien sind „ins Visier“ der Golfstaaten geraten.


Was passiert, wenn der Trend anhält? Die Studie dazu:

Die umfassende Privatisierung der Lebensmittelproduktion führt zur Privatisierung der Förderung und Verteilung von Wasser, einer Ware, deren Nachfrage niemals nachlassen wird ...


So geht es dann nicht nur um Anbauflächen, sondern auch um Wasser, ein noch essentielleres Gut.

Und schließlich:

Was geschieht auf lange Sicht, wenn die Kontrolle über die Anbauflächen eines Landes fremden Staaten oder Investoren übertragen wird?

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Jetzt und mit aller Macht und Utopie oder nie

Ein interessanter Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die fehlschlagenden Anstrengungen, sich gegen den Klimawandel zu stemmen. Mike Davis sieht die Städte als Schlüssel zum Kampf gegen den Klimawandel:

Für die Zukunft unserer Enkel ist nahezu jedes Szenario denkbar, vom kompletten Zusammenbruch der Zivilisation bis hin zu einem neuen goldenen Zeitalter der Fusionsenergie. Wir können jedoch sicher sein, dass die Städte zum Ground Zero dieser Entwicklung werden.


Er fordert den Vorrang des allgemeinen Wohlstands gegenüber privatem Reichtum und folgert

Im wahren Leben, jenseits der simplifizierten Szenarien des IPCC, bedeutet das die Teilnahme am Kampf für eine demokratische Kontrolle über städtische Räume, Kapitalflüsse, Ressourcen und Massenproduktionsmittel. Einzig durch eine Rückkehr zu einer explizit utopischen Denkweise können wir uns Klarheit über die Mindestvoraussetzungen für den Erhalt humanitärer Solidarität angesichts des Zusammenspiels der unterschiedlichen planetaren Krisen verschaffen.


Ich meine: ein Utopist. Das wird nicht passieren, so wünschenswert es auch wäre. In der aktuellen Krise sind mögliche Protagonisten für dieses Szenario wie z.B. Attac recht still geworden und haben damit an Einfluss verloren.

Freitag, 19. Dezember 2008

Klimaflüchtlinge: Dürre in Kenia

BR-Online berichtet über Klimaflüchtlinge. Ein Beispiel ist Kenia, wo es immer häufiger zu Dürren kommt. 2005/2006 gab es sogar gewaltsame Auseinandersetzungen um das kostbare Nass. Die Einwohner flüchten an die Küste oder in das Zentrum des Landes.

Prognose für 2100: Wassermangel in Südeuropa

Das Magazin jetzt.de der Süddeutschen Zeitung berichtet über eine neue Klimaprognose deutscher Forscher. Laut Simulationsläufen am Deutschen Klimarechenzentrum in Hamburg mit dem "Climate Local Model" sagen die Forscher im Jahr 2100 für Südeuropa 60% weniger Niederschläge voraus. Hier drohe Wassermangel. Im Norden werde es feuchter, in Mitteleuropa seien keine gravierenden Änderungen für die Niederschlagsmenge insgesamt zu erwarten.

Für Deutschland werden im Sommer ein Drittel weniger Niederschläge erwartet, die Anzahl der Hochsommertage verdoppele sich auf 47. Auch wenn die Niederschlagsmenge in anderen Jahreszeiten den Rückgang ausgleichen werde, ergeben sich doch erhebliche Folgen für Natur und Landwirtschaft.

Natürlich ist das nur eine Prognose.

Erstes Posting

Dieses Blog soll auf Probleme rund um den Wassermangel in aller Welt hinweisen.